Unterwegs auf Küstertour
Unterwegs auf Küstertour
Begegnungen voller Herzlichkeit
“Eine besondere Reise”.
Manchmal braucht es gar keine großen Reisen, um etwas Neues zu entdecken.
Unsere Reise in den vergangenen Monaten führte uns nicht in ferne Länder, sondern in die Kirchen vor unserer Haustür – und in die Geschichten der Menschen, die sie Tag für Tag mit Leben füllen: unsere Küsterinnen und Küster.
Wir – ein paar ganz neue Gesichter im Pastoralteam – wollten nicht nur „die Gebäude“ sehen, sondern die Menschen kennenlernen, die dafür sorgen, dass Gottesdienste vorbereitet, Altäre geschmückt, Glocken geläutet und Türen weit geöffnet sind.
So machten wir uns auf Küster/innen-Tour – und wurden mit offenen Armen empfangen.
Jede und jeder hat sich extra Zeit genommen, uns ihre bzw. seine Kirche gezeigt und von der eigenen Arbeit erzählt. Wir durften wunderschöne Gespräche führen – geprägt von Offenheit, Humor, Glauben und tiefer Verbundenheit mit den Kirchen vor Ort.
Unsere erste Frage war: „Was magst du besonders am Küster- bzw. Küsterin-Sein?“
Die Antworten waren so vielfältig wie die Menschen selbst – und immer voller Leidenschaft:
"Ich mag einfach alles!“
„Es ist meine Herzensangelegenheit, die Tradition weiterzuführen – in unserer Familie wird der Küsterdienst seit Generationen gemacht.“
„Die Kirche ist wie mein zweiter Wohnsitz. Hier bin ich zu Hause – und viele im Ort auch.“
„Manchmal freue ich mich, ganz allein in der Kirche zu sein – einen Moment der Stille zu haben und alles in Ordnung zu bringen.“
„Das Nah-dran-Sein an der Liturgie liebe ich besonders.“
„Für Gott da sein und meinen Dienst für ihn tun – das macht mich glücklich.“
„Seit 42 Jahren mache ich diesen Dienst mit Freude, weil ich gerne katholisch bin und glaube.“
„Es ist wie ein Heimkommen, wenn ich aufschließe – und beim Abschließen wie ein Dankeschön sagen.“
„Ich liebe den Kontakt zu den Menschen, den Messdienern und den älteren Gemeindemitgliedern.“
„Den Gottesdienst vorzubereiten und mitzufeiern – da fühle ich mich Teil von etwas Großem.“
„Ich genieße die Stille im Vor- und Nachbereiten – und wisst ihr, ich habe den Heiland einfach sehr gern.“
„Ich mag die Vielfalt – und dass ich für Messdiener ein Anker sein kann.“
Unsere zweite Frage: „Was liebst du besonders an deiner Kirche?“
Die Antworten waren genauso vielfältig, wertschätzend und mitreißend – und oft verbunden mit kleinen Hinweisen, die zu einem Besuch einladen:
„Ich mag an dieser Kirche besonders unsere wunderschöne Orgel und die Atmosphäre hier.“
„Unser barocker Altar ist einzigartig, und unsere Glocken sind ganz besonders – sie wurden in Passau gegossen.“
„Unsere Gottesmutterstatue ist wunderschön – und nach vielen Jahren wieder zurückgekommen.”
(Die Geschichte dahinter sollte man sich unbedingt erzählen lassen! / Heilberscheid)
„Der Kirchraum mit dem Allerheiligsten ist ein Raum des kirchlichen Lebens. Viele Menschen finden hier Ruhe und Zeit.“
„Unsere Kirche ist wie ein Zelt, das über einem liegt und dich beschützt – schaut nach oben, und ihr werdet es sofort erkennen.“
„Unsere Kirche ist genau richtig für die Menschen, die wir noch erreichen – sie steht für Gemeinschaft und Gemütlichkeit.“
„Ich mag besonders die Figuren der Heiligen und die Gemütlichkeit unserer Kirche.“
„Ich liebe die Verbundenheit der Generationen in unserer Kirche.“
„Schaut mal zur Herz-Jesu-Figur und zu unserer Muttergottes – wie wunderschön sie aussehen.“
„Ich mag alles an dieser Kirche – die Marien- und Osterkerze – bin aber ganz besonders stolz auf die Kreuzreliquie.“
„Schaut mal nach oben – der Himmel über dem Altar, wie wunderschön er ist – man muss nur einfach mal die Perspektive ändern.“
Es lohnt sich wirklich, jede einzelne Kirche unserer Pfarrei einmal zu besuchen – nicht nur, um ihre Architektur und Kunstwerke zu bewundern, sondern auch, um die Geschichten zu hören, die nur die Menschen vor Ort erzählen können.
Unsere dritte Frage: „Was möchtest du den Menschen in dieser Pfarrei mit auf den Weg geben?“
Besonders bewegt hat uns, wie ernsthaft und ermutigend die Antworten auf diese Frage waren.
Sie klingen wie kleine Botschaften direkt an jede und jeden von uns:
„Lebt und liebt das christliche Leben vor Ort, in unserer Pfarrei. Ergreift Eigeninitiative – für euch!“
„Bleib deiner Kirche treu. Ich würde mich so freuen, wenn du den Weg zu Gottesdiensten wieder findest – es lohnt sich, man findet wieder zu sich selbst.“
„Auch wenn in der Kirche nicht immer alles so läuft, wie man möchte – es gibt Menschen vor Ort, die für den Glauben und die Gemeinschaft leben. Gebt den Menschen eine Chance.“
„Vergesst die Liebe zum Glauben nicht! Frieden – einfach nur Frieden.“
„Viele Menschen finden Ruhe und Zeit in einer Kapelle oder Kirche. Wenn das nicht mehr genutzt wird, stirbt auch der Raum. Bewahrt bitte diese Räume und kommt.“
„Beteiligt euch an den Gottesdiensten, damit sie uns erhalten bleiben.“
„Habt den Mut, euch auf neue Formate einzulassen – und schafft euch einen Perspektivwechsel mit der Bereitschaft, auch andere Orte zu besuchen.“
„Ich möchte dir den Glauben an Gott mit auf den Weg geben.“
„Vergesst das Vorleben der christlichen Werte nicht – das sind die Werte, die uns prägen.“
„Wenn du Sorgen hast und nicht mehr weiter weißt, tritt im Zweifel vor das Allerheiligste – und Gott wird sich sorgen.“
„Dabei zu bleiben lohnt sich – wirklich!“
„Kommt zu den Gottesdiensten – wir sind für euch da.“
Diese Worte sind nicht nur Ratschläge, sondern Ausdruck einer tiefen Sehnsucht: dass Glaube, Gemeinschaft und Kirche vor Ort lebendig bleiben.
Ein Dank von Herzen
Wir sagen allen Küsterinnen und Küstern ein herzliches Dankeschön für die offenen Türen, die Zeit, die ehrlichen Antworten und die liebevolle Aufnahme.
Silvia Wieber-Qirmbach, Katharina Heck und Eva Pötz