Schutz vor spiritueller Gewalt in Pastoral und Seelsorge
Damit Kommunikation hilft
Teilnahme an der online-Veranstaltung am 2.5.23
Die nächste und ebenfalls letzte Online-Veranstaltung - mit Generalvikar Wolfgang Rösch und Dr. Caspar Söling (Bischöfl. Beauftragter für die Implementierung der MHG-Projektergebnisse) - findet am 02.05.2023 um 19Uhr statt.
Sie können über diesen Link teilnehmen:
ohne vorherige Anmeldung
Autorin: Dagmar Gerhards, Fachkraft für Kommunikation
Betroffene hören – Das klingt gut. Das klingt nach Aufmerksamkeit und Offenheit. Es klingt aber auch nach einer großen Aufgabe. Einer Aufgabe, die nicht das System, sondern die Verletzten und scheinbar Machtlosen in den Mittelpunkt stellt.
„Ich möchte Betroffenen von sexualisierter Gewalt so begegnen, dass sie sich gut aufgehoben und keinesfalls erneut verletzt fühlen.“ Diesen Satz würden heute sicherlich alle haupt-, neben- und ehrenamtlich Mitarbeitenden des Bistums Limburg für sich übernehmen.
Aber was genau heißt das? Und wie erreiche ich das?
Kommunikationsleitplanken sollen Orientierung bieten
Um den Mitarbeitenden des Bistums Sicherheit und Unterstützung in der Kommunikation mit Betroffenen zu geben, wurden Kommunikationsleitplanken entwickelt – eine Idee aus „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. In ihnen wird zum einen verdeutlicht, dass der Umgang mit betroffenen Personen im Bistum Limburg geprägt sein soll von Solidarität, Offenheit, Wertschätzung, Achtsamkeit, Geduld und Professionalität. Im Gespräch mit Betroffenen kann das beispielsweise heißen, weder sich noch die Institution zu verteidigen, sondern zuzuhören, ohne das Gesagte zu bewerten. Zum anderen geben Leitfäden Hilfestellungen für konkrete Situationen, etwa wie man einer Person am Telefon empathisch begegnen kann, die sehr aufgebracht oder wütend ist.
„Raus aus der Sprachlosigkeit – Wie begegnen wir Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben?“
Wut und Verunsicherung kommen auch dort auf, wo sexualisierte Gewalt und Vertuschung innerhalb der Kirche bekannt werden. Dann braucht es Räume, in denen über das Unfassbare gesprochen werden kann. Und es braucht die Befähigung dies so zu tun, dass Betroffene erfahren können, dass ihre Anliegen gehört und verstanden werden. „Raus aus der Sprachlosigkeit – Wie begegnen wir Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben?“ war ein offenes, digitales Format, welches Raum für beides, Befähigung und Austausch, eröffnete.
Eine Fortführung gibt es im September. An den vier Dienstagabenden (19:30 bis 21:15Uhr) sind Pfarreien digital eingeladen, die sich von einem Missbrauchsgeschehen besonders erschüttert fühlen, zum Beispiel weil sexualisierte Gewalt in ihrer Pfarrei stattgefunden hat.
Daraus werden weitere Formate für Einrichtungen und Pfarreien folgen. Ziel dieser wird es sein, den Sprachbedarf überall dort, wo er vorhanden ist, zu decken und dadurch die Sensibilität für betroffene Personen sowie die Sprachfähigkeit zum Thema insgesamt zu stärken.
Neue Website informiert über Intervention, Prävention und Aufarbeitung
Damit sowohl betroffene als auch grundsätzlich interessierte Personen übersichtlich und schnell Informationen und Kontaktwege zur Intervention, Prävention und Aufarbeitung finden, wurde zu diesem Themenfeld eine neue Website gestaltet. Unter gegen-missbrauch.bistumlimburg.de wird beispielsweise in einer Grafik dargestellt, wie das Bistum bei einer Meldung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Jugendliche oder schutzbedürftige Personen durch Bistumsmitarbeitende vorgeht.
Hintergrund:
Als Reaktion auf die 2018 veröffentlichte „MHG-Studie“ der Deutschen Bischofskonferenz entschied sich das Bistum Limburg im April 2019 zu dem Folgeprojekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. 70 Expertinnen und Experten hatten zur Aufgabe, die Missbrauchsfälle im Bistum Limburg aufzuarbeiten und Maßnahmen zu entwickeln, um zukünftig sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen zu verhindern. Diese 64 Maßnahmen werden seit Januar 2021 sukzessive von etwa 160 Menschen aus allen Bereichen des Bistums umgesetzt.
In der achtteiligen Themenreihe „Es tut sich was“ wird über die Inhalte und Relevanz dieser Maßnahmen informiert und bisherige Ergebnisse vorgestellt.
Parallel dazu finden Online-Veranstaltungen mit wechselnden Gästen statt. Eine Anmeldung dazu ist über die Homepage https://gegen-missbrauch.bistumlimburg.de/thema/aufarbeitung/ möglich. Hier finden Sie auch weitere Informationen.
Kompetenzen bündeln und Machtmissbrauch verhindern
Neue Fachstelle gegen Gewalt schafft Hilfs- und Unterstützungsangebote
LIMBURG.- Fachstelle gegen Gewalt – bei der neuen Institution im Bistum Limburg ist der Name Programm. Mit ihr soll eine Anlaufstelle in der Diözese geschaffen werden, die sich gegen Gewalt wendet und bei der Menschen mit Gewalterfahrungen Hilfe und Unterstützung finden können. Die Fachstelle ist ansprechbar bei allen Formen von Gewalt im kirchlichen Kontext, wie etwa sexualisierter, spiritueller, physischer und psychischer Gewalt.
Themenfelder verknüpfen und transparent machen
Die bestehenden Kompetenzen in der Interventions- und Präventionsarbeit der Diözese sollen in der Fachstelle gegen Gewalt gebündelt, transparent gemacht und sichtbar werden. Die einzelnen Themenfelder sind dadurch eng miteinander verknüpft, was einen inhaltlichen Austausch und ein gemeinsames Lernen voneinander möglich macht und die Angebote für Betroffene verbessern soll.
„Wir fangen mit der Fachstelle gegen Gewalt nicht mit dem Thema von vorne an, sondern bauen auf jahrelanger Arbeit zum Beispiel im Bereich Prävention und dem Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure bei Interventionsfällen auf. Das Ziel besteht in der Bündelung von Kompetenzen und dem Hinzuziehen neuer Themengebiete wie spiritueller Missbrauch. Gleichzeitig bleiben die verschiedenen Arbeitsschwerpunkte der einzelnen Stellen erhalten“, erläutert Professor Peter Platen, Leiter der Abteilung Kirchliches Recht und Verantwortlicher für die Umsetzung der Fachstelle, die im neuen Stabsbereich „Aufsicht und Recht“ verortet werden wird.
Machtmissbrauch frühzeitig erkennen und verhindern
Zu den Aufgaben der Fachstelle gehören die Unterstützung beim Aufbau eines bistumsübergreifenden Kompetenznetzwerkes sowie das Erstellen von Informationsmaterialien, Handreichungen und Handlungsleitplanken. Darüber hinaus macht die Stelle Angebote für pädagogische oder theologische Mitarbeitende, die mit Kindern, Jugendlichen oder erwachsenen Schutzbefohlenen in Kontakt sind und ist zuständig für die Evaluation und stetige Weiterentwicklung von Standards für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Übermittlung an die zuständigen Stellen sowie deren regelmäßige Aktualisierung, etwa im Hinblick auf Selbstverpflichtungserklärungen oder die Vorlage von erweiterten Führungszeugnissen. Ergänzt wird die Fachstelle durch eine Schnittstelle zu dem künftigen Beschwerdemanagement im Bistum wie zu der ebenfalls vorgesehenen externen Ombudsstelle. Alle drei Einrichtungen sollen dazu beitragen, Machtmissbrauch frühzeitig zu erkennen und zu verhindern, da die MHG-Studie aufgezeigt hat, dass sexueller Missbrauch durch andere Formen des Machtmissbrauchs angebahnt werden kann. Damit ist die Unterbindung von Machtmissbrauch als ein wirksames Instrument der Prävention von sexuellem Missbrauch anzusehen.
Noch einige Stellen zu besetzen
„Zu lange waren Betroffene eingeschlossen hinter einer Mauer aus Ohnmacht und Scham, und Verantwortliche befangen in der Sorge um die Institution oder sie nahmen wahr, was sie wahrnehmen wollten. Mit Maßnahmen wie dem Beschwerdemanagement, der neuen Fachstelle und der Ombudsstelle wollen wir eine Systematik schaffen, die Zugang schafft, sprachfähig macht und Sicherheit gib.“, sagt Generalvikar Wolfgang Rösch.
Schnellstmöglich möchte das Bistum die neue Fachstelle gegen Gewalt an den Start bringen. Dafür sind einige Positionen zu besetzen, die derzeit in der Stellenbörse der Diözese ausgeschrieben sind. Weitere Informationen zu den Tätigkeiten finden Sie hier: https://tinyurl.com/2hv5au6v.
Hintergrund
Als Reaktion auf die 2018 veröffentlichte „MHG-Studie“ der Deutschen Bischofskonferenz entschied sich das Bistum Limburg im April 2019 zu dem Folgeprojekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. 70 Expertinnen und Experten hatten zur Aufgabe, die Missbrauchsfälle im Bistum Limburg aufzuarbeiten und Maßnahmen zu entwickeln, um zukünftig sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen zu verhindern. Diese 64 Maßnahmen werden seit Januar 2021 sukzessiv von etwa 160 Menschen aus allen Bereichen des Bistums umgesetzt.
In der achtteiligen Themenreihe „Es tut sich was“ wird über die Inhalte und Relevanz dieser Maßnahmen informiert, und bisherige Ergebnisse werden vorgestellt.
Parallel dazu finden Online-Veranstaltungen mit wechselnden Gästen statt. Weitere Informationen sowie alle bisherigen Artikel und Aufzeichnungen der Onlineveranstaltungen finden Sie hier: https://tinyurl.com/2krkdkn7.
Die frohe Botschaft nicht missbrauchen - Schutz vor spiritueller Gewalt in Pastoral und Seelsorge
Viele Menschen kennen mittlerweile den Begriff des sexuellen Missbrauchs. In der Öffentlichkeit weniger bekannt ist eine andere, ebenfalls schwerwiegende, Form von Gewalt innerhalb der Kirche: der spirituelle Missbrauch.
„Spiritueller Missbrauch ist eine Form von psychischer Gewalt, die ein Mensch im spirituellen, religiösen Kontext auf der Suche nach geistlicher Orientierung und Beheimatung erfährt“, erläutert Samuel Stricker, Leiter des Zentrums für christliche Meditation und Spiritualität in Heilig Kreuz Frankfurt, den Begriff. Gewalt meint in diesem Zusammenhang, dass Menschen in ihrem Denken und ihrer Lebensführung manipuliert oder unter Druck gesetzt werden. „Dazu zählt unter anderem, einem Menschen das eigene Glaubensverständnis aufzuzwingen oder den freien Willen eines anderen zu beeinträchtigen, auszunutzen und somit der anderen Person gegen ihren Willen Schaden zuzufügen, oder sie dem eigenen Willen zu unterwerfen mit dem Ziel, ihr Verhalten und Erleben zu beeinflussen und zu kontrollieren“, so Stricker. Dies geschehe unter Berufung auf den Willen Gottes, religiöse Werte und Symbole oder theologische Konzepte.
Sichere Orte und Begegnungsräume innerhalb der Kirche schaffen
Stricker ist Implementierungsverantwortlicher des MHG-Folgeprojektes „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe hat er innerhalb des Projektes ein Rahmenschutzkonzept gegen spirituellen Missbrauch im Bistum Limburg entwickelt. Das Konzept soll dazu beitragen, dass alle Bereiche kirchlichen Lebens, von der Kita, über die Senioreneinrichtung, den Gottesdiensten, Seelsorgegespräche, Katechesen und Arbeitsverhältnisse, sichere Orte und Begegnungsräume sind. „Wir haben Standards für das Bistum benannt, die geistlichen Missbrauch bestmöglich verhindern sollen und die jetzt in den verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel den Pfarreien, Einrichtungen, Verbänden und Gemeinschaften, konkretisiert werden“, sagt Stricker.
Wissen über spirituellen Missbrauch ist wichtiger Teil der Präventionsarbeit
Einer dieser Standards beinhaltet, das Thema bekannt zu machen und dafür zu sensibilisieren. „Spiritueller Missbrauch ist zwar kein neues Phänomen, die kirchliche Auseinandersetzung damit steht allerdings noch ganz am Anfang“, erläutert Stricker. „Das Wissen darum, dass es so etwas wie spirituellen Missbrauch gibt und was sich dahinter verbirgt, ist die Voraussetzung dafür, dass der Missbrauch überhaupt benannt und damit auch angezeigt und sanktioniert werden kann.“ Wissen über spirituellen Missbrauch bilde zudem eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Präventionsarbeit, so Stricker weiter: „Da spiritueller Missbrauch häufig dem sexuellen Missbrauch vorausgeht und diesen teilweise sogar erst ermöglicht, ist die Prävention vor spirituellem Missbrauch auch ein wichtiger Baustein in der Prävention vor sexualisierter Gewalt.“
Das Rahmenschutzkonzept sieht vor, dass die Prävention von spirituellem Missbrauch künftig Teil der Ausbildung von pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden soll. Auch für ehrenamtlich Tätige, die in besonders sensiblen Feldern tätig sind, sollen entsprechende Fortbildungs- und Präventionsmodule entwickelt werden.
Schutz gefährdeter Personen und Förderung von spiritueller Autonomie
„Auch wenn grundsätzlich jeder Mensch von spirituellem Missbrauch betroffen sein kann, gibt es Personengruppen, die besonders gefährdet sind und eines besonderen Schutzes bedürfen“, weiß der Implementierungsbeauftragte. Dazu gehörten beispielsweise Kinder und Jugendliche, religiös Suchende, Kranke und Sterbende, Menschen, die sich in einer Krise befinden, Menschen, die einer Minderheit angehören, aber auch Menschen, „die auf der Suche nach der eigenen Berufung sind, mit einer tiefen Sehnsucht nach einem intensiven geistlichen Leben“, so Stricker.
Ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit sei deshalb neben der Sensibilisierung für grenzverletzendes Verhalten auch eine eindeutige Positionierung gegen spirituellen Missbrauch. Dazu zählt laut Stricker besonders die Förderung der spirituellen Autonomie der oder des Einzelnen. „Jeder Gläubige hat das Recht, eine eigene, ihm entsprechende Form des geistlichen Lebens und entsprechende Ausdrucksformen zu finden. Daraus folgt auch, dass jede Form von Pastoral und Seelsorge ein Angebot ist. Es gibt keinen Zwang in Glaubensdingen“, betont Stricker.
Das Rahmenschutzkonzept sieht vor, dass das Bistum zeitnah Ansprechpersonen benennt, an die sich Betroffene von spiritueller Gewalt jeder Zeit wenden können. Darüber hinaus ist im Rahmen der kompletten Umsetzung die Einführung einer Fachstelle für die Bereiche Prävention, Intervention und Aufarbeitung vorgesehen, in der es auch eine beauftraget Fachkraft für den Bereich spiritueller Missbrauch geben wird. Die Fachkraft wird für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Rahmenschutzkonzeptes zuständig sein und die Pfarreien, Einrichtungen, Verbände sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende in allen Fragen rund um das Thema unterstützen. Als Ansprechpartner für Fragen steht zudem der Implementierungsverantwortliche Samuel Stricker zur Verfügung: s.stricker@ bistumlimburg .de.
Wie sich Priesterbild und Leitungsverständnis verändern: Vom Einzelkämpfer zum Team
Betroffene hören, Missbrauch verhindern und Kirche zu einem sicheren Ort für alle Menschen machen, das sind die Ziele des MHG-Folgeprojektes. Wichtige Schritte dabei sind eine Stärkung von Teamarbeit, regelmäßige Personalgespräche und ein verändertes Leitungsverständnis, durch das männerbündische Strukturen aufgebrochen werden sollen.
Leitung im Team
„In manchen Köpfen werden Pfarrer sicher noch als einsame Kämpfer gesehen – aber das ist natürlich schon lange nicht mehr der Fall“, berichtet Domkapitular Georg Franz, Personaldezernent im Bischöflichen Ordinariat und Verantwortlicher verschiedener Implementierungsaufträge aus dem MHG-Projekt. Heute sind sie Teamplayer und leiten große pastorale Teams. Erst recht im Zeitalter der Pfarreien neuen Typs. Das gilt auch für die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Männerbündische Strukturen sind damit schon lange überwunden. Gleichzeitig gilt es, diese Arbeitskultur weiterzuentwickeln und zu professionalisieren. Dazu sollen geregelte Reflexions- und Feedback-Wege eingerichtet werden, die eine neue Kultur prägen. Das schafft Diskussions-, Handlungs- und Beratungsspielräume, in denen regelmäßig Erfahrungen ausgewertet und Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen werden können. „Es gilt das bessere Argument und nicht die Macht der Position“, sagt Franz. Der Einsatz nach Kompetenzen gewinnt an Bedeutung und muss auch systematisch gepflegt werden.
Neue Stelle Pfarrerreferent/in übt Fach- und Dienstaufsicht aus
Neu geschaffen wird dazu die Stelle einer so genannten Pfarrerreferentin bzw. eines Pfarrerreferenten. Aufgabe dieser Stelle ist die Dienst- und Fachaufsicht über die kanonischen Pfarrer und Pfarrverwalter zusammen mit dem Personaldezernenten, delegiert durch den Bischof. Zu den Aufgaben gehören zudem die Bereiche Personaleinsatz und Personalführung, Personalfürsorge sowie die Mitarbeit oder Vertretung in bestimmten Gremien, wie beispielsweise der Personalkammer und dem Priesterrat. Die Pfarrerreferentin bzw. der Pfarrerreferent führt das Verfahren zur Besetzung einer Pfarrstelle ebenso durch, wie den Wechsel auf eine andere Stelle oder in den Ruhestand. Sie begleiten Pfarrer regelmäßig, beispielsweise durch jährliche Mitarbeitergespräche und intervenieren bei Krisen. Eine Geschäftsverteilung regelt die Zuständigkeiten von Personaldezernent und Pfarrerreferentinnen bzw. -referenten.
Kontinuierliche Begleitung durch Supervision, Intervision und Personalgespräche
Durch regelmäßige Personalgespräche, Supervision und Intervision sollen Mitarbeitende in Doppelspitzen und anderen Führungspositionen kontinuierlich begleitet werden. „Reflexion soll Wertschätzung und Verbundenheit zum Ausdruck bringen. Sie soll nicht im Sinne einer Kontrolle erfolgen, sondern zur Reflexion eines möglichen Beziehungsmachtgefälles“, erklärt Franz. Dadurch werde für Menschen im katholischen Beschäftigungsverhältnis ein Ort geschaffen, an dem sie ihr eigenes Handeln auf mögliche Übergriffigkeit reflektieren können, so der Implementierungsverantwortliche weiter: „Das Ziel ist eine Prävention vor Machtmissbrauch durch reflektierte Persönlichkeiten, die für Machtmissbrauch – auch in der Ausprägung von sexualisierter Gewalt – weniger anfällig sind.“
Online-Gespräch am 23. März 2023
Passend zu diesem Artikel findet am Donnerstag, den 23. März 2023 um 19 Uhr ein Online-Gespräch mit dem Titel „Priester sein – heute: Ein zeitgemäßes Berufsbild im Bistum“ statt.
Online-Veranstaltungen zum Thema im März
Online-Gespräch am 23. März 2023
Passend zu diesem Artikel findet am Donnerstag, den 23. März 2023 um 19 Uhr ein Online-Gespräch mit dem Titel „Priester sein – heute: Ein zeitgemäßes Berufsbild im Bistum“ statt.