Kinder und Familien
Kinderwortgottesdienste in der Pfarrei
Montag (jeden ersten Montag im Monat (auch in den Ferien))
16:00 Uhr
Sebastiansaal oder Kirche
Ansprechperson: Andrea Kissel - andrea.kissel@ rz-online .de / 06435-966900
Steinefrenz
Sonntag (monatlich)
10:30 Uhr
Pfarrhaus
Ansprechperson: -
Unter freiem Himmel - Familiengottesdienste mal anders
Geschichten
Hilfe für den Heiligen Nikolaus - zum Vorlesen
„Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll.“ Betrübt und sorgenvoll saß der Nikolaus im Arbeitszimmer des Heiligen Petrus, dem Hüter der Himmelstür, und klagte ihm sein Leid. „Ich schaffe es einfach nicht mehr, den Kindern Freude zu bereiten. Wo ich auch hinkomme, die Zimmer der Kinder sind voller Spielzeug. Lebkuchen, Dominosteine, Spekulatius und all die anderen Weihnachtsleckereien gibt es ab Ende des Sommers in jedem Supermarkt. Kein Kind freut sich mehr auf die Geschenke vom Nikolaus. Weißt du keinen Rat?“
Der Heilige Petrus hatte ruhig und verständnisvoll zugehört. Bedächtig strich er sich über seinen weißen Bart und sagte: „Viele Köpfe haben mehr Ideen als zwei. Fragen wir doch die Engel. Die sind als Schutzengel bei den Kindern und wissen deshalb alles über sie. Sicher haben sie eine Idee.“
Also wurde die Versammlung der Engel im großen Wolkensaal einberufen.
„Wir müssen die Wünsche der Kinder erfüllen. Dann haben sie eine Freude“, sagte der erste Engel. „Ja genau! Mein Schützling wünscht sich ein Pony.“ „Meine ein Raumschiff, mit dem sie zum Mond fliegen kann.“ „Ein Einhorn und ein Prinzessinnenkleid.“ „Ein elektrisches Motorrad“… aus allen Ecken tönte es Wünsche über Wünsche.
„Das ist keine Lösung“, sagte der Nikolaus mit trauriger Stimme. „Dann werden die Kinderzimmer nur voller und voller. Und nach ein paar Tagen schaut keines der Kinder mehr nach all den wunderbaren Sachen.“ Die Engelschar wurde ganz still. Da war guter Rat teuer.
„Janik hat gestern alle Freunde zusammengetrommelt und mit ihnen den Müll rund um die Schule aufgesammelt. Alle waren begeistert bei der Sache und hatten richtig Spaß“, tönte es in die Stille. Alle schauten auf Uriel, den jüngsten der Engel, den alle nur Uri nannten.
„Ja, vielleicht sind es nicht die wundervollen Dinge, die den Kindern Freude machen, sondern etwas anderes. Und wir müssen nur herausfinden, was es ist“, fuhr Uri fort.
„Hm, da hast du vielleicht Recht. Lasst uns überlegen, was es sein könnte, was so viel Freude macht. Das Müllsammeln wird es sicher nicht sein… Habt ihr anderen Engel ähnliche Dinge zu berichten?“, sagte der Nikolaus nachdenklich.
„Anika hat ihrer kleinen Schwester dabei geholfen, mit dem Fahrrad ohne Stützräder zu fahren. Nach einer Weile funktionierte es, und beide haben sich total gefreut.“
„Ben hat ein wunderschönes Bild gemalt und es seiner Oma geschenkt. Die hatte vor Freude Tränen in den Augen.“
„Lisa und Leon sind in der Feuerwehr. Sie lernen dort zu helfen, wenn es brennt. Und sie freuen sich auf jede Übungsstunde, weil es ihnen richtig Spaß macht.“ Alle Engel wussten begeistert etwas von dem zu berichten, was ihren Schützlingen Spaß und Freude bereitet.
Da hatte der Nikolaus eine Idee: „Wie wäre es, wenn wir die Kinder fragen, ob sie mithelfen? Wenn sie ihre Freude-Ideen teilen, kommt immer mehr Freude in die Welt. Und das ist ja unser Ziel. – Aber wie können wir das machen?“
„Ich hab’s!“ Wieder meldete sich Uri zu Wort: „Jeder Engel zupft eine Feder aus seinen Flügeln und schreibt darauf: ‚Der Nikolaus möchte mehr Freude in die Welt bringen. Kannst du ihm helfen? Mit himmlischen Grüßen, dein Schutzengel.‘“ Alle stimmten begeistert zu und jeder Engel schrieb ein Federbriefchen. Als das große Himmelstor geöffnet wurde und die Federchen auf die Erde fielen, freuten sich alle über den ersten Schnee. Aber wie staunten die Kinder, als sie erkannten, dass es Briefchen waren.
Als nach ein paar Tagen wieder eine Versammlung im großen Wolkensaal stattfand, konnten die Engel von all den Freude-Ideen berichten, die sie von den Kindern gehört hatten. Und das war für den Nikolaus, den Heiligen Petrus und alle Engel die größte Freude.
Anna Zeis-Ziegler, In: Pfarrbriefservice.de
Vom kleinen Engel Willie, der sich nicht traute zu fliegen
„Ich kann nicht. Ich trau mich nicht.“ Wie schon so oft stand Willie, der kleine Engel im Übungsraum am Rand der meterhohen Kiste und schaute in die Tiefe. Ihr müsst wissen, dass Engel fliegen lernen müssen, wie die Menschenkinder laufen lernen. Die kleinen Engel haben einen Fluglehrer, der ihnen zeigt was sie machen müssen, um in die Luft zu steigen und wieder sicher zu landen. Sie üben mit Feuereifer, um bald die Flugschule abzuschließen und als Schutzengel die kleinen Menschenkinder vor Gefahren zu bewahren. Die Flugübungsklasse machte gute Fortschritte.
Nur Willie konnte sich nicht überwinden seine Flügel zu gebrauchen, um nach dem Absprung sicher zu landen. Wieder und wieder stand er mit wackligen Knien, voller Angst am Rand der Übungskiste. Auch der Sturzhelm, den der Fluglehrer ihm aufgesetzt hatte, konnte die Angst nicht verkleinern. Im Gegenteil. Wenn Willie sah, dass die anderen Engel schon frei starten und landen konnten, Pirouetten in der Luft drehten und viel Spaß dabei hatten, traute er sich immer weniger zu.
Eines Tages war es so weit. Die Flugklasse durfte hinunter auf die Erde. Alle waren aufgeregt und voller Vorfreude. Nur Willie folgte den anderen mit hängendem Kopf. Er hatte es nicht geschafft zu fliegen. Im Schlitten, vor den die Rentiere vom Nikolaus gespannt waren, ging es durch die Himmelstür, durch die Wolken hinunter zur Erde. Hier sollte jeder Engel seine Schutzengel-Aufgabe für ein Menschenkind übernehmen. Willie saß zusammengekauert auf der Rückbank des Schlittens und schaute voll Angst zur Erde.
Kurz vor der Landung konnte er von weitem Kinder erkennen, die fröhlich Ball am Straßenrand spielten. Jetzt konnte er schon die Gesichter der Kinder erkennen. Im Augenwinkel sah er plötzlich ein leuchtend rotes Auto um eine Kurve auftauchen. Mit hoher Geschwindigkeit raste das auf die spielenden Kinder zu. Ohne zu zögern sprang Willie auf den Rücksitz vom Schlitten und mit einem riesigen Satz in die Tiefe. Er wirbelte durch die Luft, die Flügel schlugen wild, er torkelte und... in letzter Sekunde riss er ein kleines Mädchen um, bevor das vom Auto überrollt wurde. –
Willie landete verdattert auf dem Boden. Die anderen Schutzengel umringten ihn jubelnd und applaudierten. Jetzt war er ein kleiner Schutzengel-Held. Denn er war nicht nur geflogen und hatte ein Menschenkind gerettet, sondern hatte auch seine Angst besiegt!
Quelle: Anna Zeis-Ziegler, In: Pfarrbriefservice.de