Die Gründonnerstagsuppe
Der Donnerstag vor Karfreitag wird Gründonnerstag genannt.
Der Name hat nichts mit der Farbe „Grün“ zu tun, sondern wurde abgeleitet von dem alten Wort „gronan“ oder „greinen“, was weinen bedeutet.
In früheren Zeiten, wurden Menschen, die schwere Sünden begangen hatten vorübergehend aus der christlichen Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen. Während der Fastenzeit mussten sie öffentlich Buße tun und erst am Gründonnerstag durften sie in die Kirche zurückkehren und wurden wieder in die Gottesdienstgemeinschaft aufgenommen. Aus Freude und Dankbarkeit darüber wurden oft Tränen vergossen.
Traditionell wird in vielen Familien am Gründonnerstag etwas Grünes gegessen, am bekanntesten ist hier die Gründonnerstagssuppe.
Diese besondere Suppe (bekannt auch als Neunkräuter- oder Unkrautsuppe) bereiteten bereits die Germanen zu. Nach der langen und entbehrenden Winterzeit sollen die ersten Frühlingskräuter dem Körper wieder Kraft und Energie geben.
Nach der Christianisierung wurde der Brauch übernommen, allerdings mit einem anderen Hintergrund. Der leicht bittere Geschmack der Suppe, der von den Bitterstoffen in den Kräutern kommt, soll den Esser an das Leiden und Sterben von Jesus Christus erinnern.
Heidi Endres, aus dem Pfarrbrief Nordendorf, In: Pfarrbriefservice.de
Zutaten für 4 Portionen
- 1 EL Butter
- 1 Zwiebel
- 2 mittelgroße Kartoffeln
- 1 Liter Gemüsebrühe
- Je eine Handvoll Brennnessel, Löwenzahn, Bärlauch, Schafgarbe, Gundermann, Sauerampfer, Rauke, Giersch, Spitzwegerich (die Kräuter sollen noch jung sein)
- Salz und Pfeffer, etwas Zitronensaft und eine Prise Muskat
- 100 ml Sahne oder Creme fraiche
Tipp
Bei der Auswahl der Kräuter können Sie auch variieren und die Kräuter verwenden, die bei Ihnen im Garten wachsen. Je nachdem, was die Natur gerade zu bieten hat.
Zubereitung
- Die feingewürfelten Zwiebeln mit etwas Butter in einem Topf andünsten.
- Kartoffeln kleinschneiden und ebenfalls in den Topfen geben, anbraten und anschl. mit der Gemüsebrühe ablöschen und etwa 10 - 15 Min. leicht köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
- Die Kräuter waschen, trocken tupfen, grob hacken und ebenfalls in den Topf geben. Etwas ziehen lassen, aber nicht kochen. (So bleiben die Vitamine erhalten.)
- Sahne oder Creme fraiche dazugeben und mit dem Pürierstab fein pürieren.
- Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Muskat würzen.
Heidi Endres, aus dem Pfarrbrief Nordendorf, In: Pfarrbriefservice.de